“Wow, mir kocht immernoch der Blut”

Ein richtig entspannter warmer Sommertag ging zuende. Abends hatten wir noch gekocht und uns gestärkt.

In den Häfen sind wir meist die einzigen Gäste. Überall bereiten sich die Lokale und Geschäfte auf die Saison vor. Gestern hatten wir aber ein kleines deutsches Böötchen neben uns. Ein junges Paar mit Papa. Sie wollen das Boot nach Danzig überführen. Wir tauschten uns aus wegen der Route und Sperrgebiete. Sie wollten morgens schon los und das Sperrgebiet umfahren, weil sie wenig Zeit zur  Verfügung haben-wir wollten Nachts durch weil wir nicht drumherum wollten bei Gegenwind…Sie legten um 9,00 Uhr ab- wir um 22.45Uhr.

Ein bißchen mulmig war mir schon dabei – nicht nur weil es Stockdunkel war sondern auch weil ständig Militär-Hubschrauber im Tiefflug ankamen und man sie auch schießen hörte!

Kurz bevor wir abgelegten, hatten wir uns nochmal beim Kapitaniat Darlowo vergewissert, daß die Übung von 24.00Uhr bis 5.00 Uhr pausiert und er uns die Brücke um 23.00Uhr öffnet.

Wir warteten-die Brücke öffnete-von gegenüber kam ein Schiff herein (wir hatten Rot) und dann schloß sie wieder??? nochmal Funk- dann ok.

So, wir hatten 1 Std Fahrt bis zum Sperrgebiet. Pünktlich um 24.00 Uhr sind wir angekommen und tatsächlich…wir wurden nicht abgeschossen:)  -aufatmen-

Aber dann…

wie die Ameisen kamen nun auch die Fischer in das Gebiet. Man konnte sie nicht immer sehen, manche ohne Licht aber auf dem Radar waren sie präsent.

Unter Maschine, im slalom durch die Nacht. Bis 1.00 Uhr haben wir zusammen Ausschau gehalten. Dann wurde es etwas ruhiger. Heinz hat sichs mit Lili  unten gemütlich gemacht. Bei mir war an schlafen nicht zu denken, denn ich hatte noch zuviel Adrenalin im Blut.

Um 3.00 Uhr Ablösung. Es wurde tatsächlich schon hell ,sodaß Heinz um 4.00Uhr das Radar ausmachen konnte. Von 5.00-6.00Uhr hatten wir wieder gemeinsam Dienst. Eigentlich war es eine tolle klare Sternennacht aber so richtig genießen konnte ich es nicht.

Um 9.00Uhr haben wir in Leba festgemacht. Kurz vor uns sind die Drei mit ihrem Böötchen nach 24 Std Fahrt auch angekommen.

In der Nähe von Leba befindet sich der Slowinzische Nationalpark auch polnische Sahara genannt. Die größten Atraktionen sind die Leba Nehrung mit den einzigartigen Wanderdünen. Sie wandern 3-10m weit im Jahr und haben schon Dörfer unter sich begraben.

Wir wollten gerade mit dem Rad losfahren als vom Meer sich eine Nebelwand  über den Hafen schob- Jetzt ist die Sonne weg stattdessen richtig feucht kalt.

Wir warten noch ein bißchen….

Kategorien: Logbuch 2016

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