Mit einem lachenden und einem weinenden Auge haben wir uns von der Insel getrennt. Morgens wollten wir voller Tatendrang neues erkunden und wurden brutal von einer Nebelwand daran gehindert. Um 8:00Uhr …um 9:00Uhr…usw hieß es- “es klart gleich auf .In einer Std können wir bestimmt los…um 12:00Uhr sollten wir Recht haben. Wir konnten dann nicht mehr soweit segeln und so haben wir in einer Bucht vor Nagu geankert.
Unsere 1. Nacht vor Anker dieses Jahr. Total aufgeregt haben wir unser Ankermanöver gefahren. Als alles paßte, konnten wir den Motor ausmachen.-Lilis Blick war Gold wert – Sie freute sich ,daß wir angekommen waren,lief zum Bugkorb…und guckte ins Wasser…”und jetzt?” Sie sah zu uns rüber und man konnte ihr beim denken zusehen:))
Wir haben unser Beiboot klargemacht. Heinz und Lili sind an Land gerudert. Sie war soooo aufgeregt, dass die Geschichte mit dem Geschäft nicht geklappt hatte, aber egal, sie hat ja Welpentücher.
Ankerbucht am Tag
Wieder an Bord haben wir gekocht und einen schönen ,ruhigen Abend verbracht. Wir hatte soviel Ruhe, dass wir keine Lust auf Großstadt mehr hatten und so haben wir Turku kurzerhand gestrichen und sind stattdessen nach Uusikaupunki gesegelt.
Abends sind wir ziemlich geschafft angekommen. Das waren ca 50 sm zwischen den Schären , voll konzentriert.
In Uusikaupunki sind wir 2 Tage geblieben um unsere Kammern wieder aufzufüllen(letzte Flasche Wasser angebrochen),Wäsche zu waschen und sonstiges zu erledigen.
Unterwegs lernt man immer wieder Deutsche kennen die auch die gleiche Route segeln. Man segelt ein paar Schläge zusammen (diesmal mit Jürgen und Mariele von der Amica), dann trennen sich die Wege, dann trifft man sich wieder ein paar Häfen weiter.
Jetzt da wir aus den Schären sind gibt es nicht mehr viel Auswahl an Liegemöglichkeiten. Zusammen mit der Amica sind wir Dienstag Richtung Reposaari gesegelt. Wie heißt es so schön… 2 Boote=1 Regatta..(will natürlich keiner Zugeben)
Reposaari hat einen schönen Hafen, viele Holzhäuser und einen Leuchtturm. Und wie immer in Finnland ist naturlich auch eine Sauna da. Sauna vor Leuchtturm Bei unserem Rundgang durch den Ort kommt man an einer kleinen Kirche nicht vorbei. Eine Frau ,mit Pipi Langstrumpf Zöpfe, hat uns freundlich empfangen und uns rumgeführt. Sechseckig und aus Holz für 250 Personen- gemütlich , hell und einladend. So müßten Kirchen öfters sein.
Als wir lossegelten war erst wenig Wind und Heinz konnte sein neues “Spielzeug” ausprobieren-den Gennaker.
Es war richtig schön. Am Nachmittag hatte es etwas aufgebriest und wir konnten über 6 Knoten machen.
Auf einmal…ich schaute nach vorn und suchte die nächste Tonne…fand sie auch..aber da war noch eine und noch eine???(das konnte nicht sein)
Guckte genauer hin und wir sahen einen Stellnetz…PANIK! Motor an Segel runter(was beim Gennaker nicht so schnell und einfach geht) und einen Haken schlagen im 90° Winkel…Puuhh…hatte geklappt:) Die Amica war genauso überrascht und musste auch das gleiche Manöver fahren.
Fischer haben Netze, die hunderte Meter lang sind, quer zur Küste gespannt. Wir konnten es nicht fassen waren aber gewarnt, nicht mehr im flachen Wasser zu fahren sondern nur noch außerhalb von den Tonnen.
Am nächsten Morgen sind wir nach dem Regen aufgebrochen, mit 2 Zielen im Gepäck(je nachdem wie es läuft. Ein Tag Sonne, ein Tag trüb oder Regen, immer im Wechsel. Wir sind schön weit hinausgefahren(denn wir lernen ja dazu)sind hinter den Tonnen geblieben, wieder mit Gennaker Richtung Norden gesegelt. Und man solls nicht glauben….Dejavu…
Trotzallem… das Land konnte man kaum noch erkennen, 26 Meter Wasser unter uns und wir sind beinahe wieder ins Netz gegangen. Jetzt hieß es nur noch Ausschau halten nach kleinen weißen Bojen – das Ende vom Lied ist daß wir schon zusammen gezuckt sind wenn wir eine Möve im Wasser gesehen hatten…:(
Als wir in Killhamn ankamen ist Jürgen ins Wasser gesprungen. Da war für Heinz und Lili auch kein halten mehr
Abends haben wir noch nett mit Jürgen und Mariele zusammengessesen und haben den Abend ausklingen lassen.
Heute hatten wir eine schöne Rauschefahrt nach Kaskinen. Der Wind aus Süd schob uns einfach vor sich her. Gemütliches segeln. Jeden Tag kommen wir immer ein bißchen weiter nach Norden. Ich hoffe ,dass wenn wir oben angekommen sind, der Wind mit uns drehen wird und wir nicht die ganze Strecke gegenan müssen….denn dann werden wir uns wahrscheinlich erst Weihnachten wiedersehen 🙂Tschüüüüß
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