Am Donnerstag sind wir wie geplant nach Quistreham zurück. Der Wind hatte ganz schön aufgefrischt, im wahrsten Sinne des Wortes oder anders ausgedrückt…es war saukalt.
Nach einem Spaziergang durch den Ort (Strand war schön, aber bei dem Wind und 11°C…)waren wir uns einig schnell wieder weiter zu segeln.
Übrigens, interessant ist auch, dass die Strandabschnitte noch genauso heißen wie sie im 2. Weltkrieg von den Alliierten benannt wurden.
Die Törnplanung gestaltete sich etwas schwierig. Entweder.. morgens um 4.30Uhr (letzte Schleusung bis 10.30Uhr)in die Schleuse und dann in spätestens 9 Stunden in St Vaast anzukommen, bevor die Tore schließen…oder…Die erste Schleusung um 10.30Uhr nehmen, irgendwann ankommen, vor dem Hafen ankern und um 23 Uhr nach Öffnung der Tore in den Hafen einzufahren.
Die zweite Variante schien etwas besser zu sein. Also gesagt getan…
Wir hatten eine ziemlich ruppige Fahrt. Die ersten Stunden hatten wir den Strom gegen uns..was bedeutete, dass die Wellen ziemlich hoch waren und die Geschwindigkeit gering ..3 Knoten. Nach ein paar Stunden kehrte sich der Strom um und der Wind nahm zu. Wir machten 9 Knoten Fahrt über Grund….eine Rauschefahrt. Um 18 Uhr hatten wir somit die 42 sm geschafft. Wir sind die ganze Zeit parallel zu einer englischen Yacht gesegelt. Eine Nasenlänge vor uns. Auf einmal drehte sie um und weg??? Wir hielten den Kurs auf die Ankerbucht bei. Als wir ankamen war das ganze Wasser voller Fischerfähnchen(Netzte?)und der Ankerplatz war für den Wind nicht geschützt. Es stand eine ordentliche Welle. Aber der Wind sollte abnehmen. Also egal, wir hatten ja keine Alternative, Augen zu und Anker raus:(
Wir hatten bis 23 Uhr Zeit(Öffnung der Tore).
Also haben wir uns unsere Spaghetti warm gemacht. Mit einer Hand uns festgehalten…mit der anderen das Essen. Lili war etwas verwirrt und suchte den Steg.
Dann hieß es warten, es wurde dunkel
und dann irgendwann nach einer Ewigkeit :)konnten wir rein. Aber auf dem Weg zum Tor im dunkeln(ich wußte ja, dass die Einfahrt trockenfällt)
wurde ich unsicher ob die Wassertiefe ausreichen würde und wir fingen auf die schnelle nochmal an zu rechnen…es passte. Nach dem Anleger haben wir uns ein Schnaps gegönnt.:)
Nun sind wir in St Vaast bei den Austernfischer. Richtig schön hier und gut dass wir losgesegelt sind. Hier soll es die besten Austern geben, daher haben wir uns als erstes ein Austernmesser zugelegt.
Bei Niedrigwasser haben wir dann die Austernbänke gesehen, die bei Flut verborgen bleiben.
Witzig ist auch die kleine Fähre, die die Touristen von und zu der Insel Tatihou befördert. Sie kommt mit einem Affentempo aus dem Wasser, fährt eine Rampe hoch und fährt das letzte Stück als Amphibienfahrzeug weiter. Wenn man es erst nicht weiß…
Hier bleiben wir noch ein bisschen. Morgen wollen wir mit dem Rad nach Barfleur und wahrscheinlich Mittwoch oder Donnerstag nach Cherbourg.
Ach ja …am nächsten Morgen haben wir auf Facebook gelesen, dass die Engländer durch die hohe rollende Welle richtig Seekrank geworden sind und ihnen der Ankerplatz zu gefährlich war. Sie sind 5 Stunden weiter nach Cherbourg gefahren.
So nun werden wir noch ein paar Austern schlürfen und denken an euch…Schöne Rest Pfingsten
1 Kommentar
B&B. · 22. Mai 2018 um 18:21
Na das artet ja in Arbeit aus. Aber wahrscheinlich die richtige Mischung damit ihr nicht rostet. Genießt es ??