Am Montag konnten wir endlich weiter…endlich weil man im Moment jeden Tag nutzen muss an dem es nicht kachelt. Leider war nur wenig Wind angesagt und so wurden es 9 Stunden motorsegeln. Entweder haben wir 30 kn oder 3 kn…dann lieber die 3 kn.
Gegen Abend sind wir in Cartagena eingelaufen. Schon diese Bucht ist Imposant mit ihren auf den Hügeln ringsherum sitzenden Festungen.
Diese Bucht war schon in früheren Zeiten ein Naturhafen und so siedelten sich die Kartharger 220vor Chr. hier an. Später wurde Cartagena von den Römern zum blühen gebracht. Heute zeugt die Ruine des Theaters aus dem 1.Jh vor Chr von dieser Zeit.
In dieser geschützten Bucht gibt es 2 Marinas, einen Marinestandpunkt und sogar einen Anleger für Kreuzfahrschiffe.
Im Hafen liegen auch viele Schiffe die dort überwintert haben. Es gibt auch eine Comunity Liveaboards Cartagena
Obwohl es mal wieder sehr windig war, im Hafen 37 kn Wind gemessen, hatten wir kaum Bewegung im Schiff.
Die vier Tage wegen dem Sturm in Cartagena gingen mal wieder schnell rum.
An einem Tag sind wir mit dem Rad quer durch die Stadt zum Decathlon gefahren und haben unseren Korb für Lili abgeholt.
Einen Tag war Waschtag….und das nahm tatsächlich den ganzen Tag ein. 2 Waschmaschinen, 1 Trockner und eine lange Schlange. Eine Maschine hatte eine kleine Macke….anstatt 33 min wusch sie 1 Std 33 min. Der Marinero meinte sie wäre launisch aber dafür wäre die Wäsche dann auch wirklich sauber.
Einen Abend und zwar wirklich den ganzen Abend verbrachten wir in und an der Post(Kein Eintritt für Lili). Unsere neue Wifi Antenne mussten wir nach Deutschland zurück schicken. Sie war schon von Werk aus defekt geliefert worden. In der spanischen Post muss man eine Zahl ziehen. Ich hatte 166….158 war an der Reihe. Nach ca 1 Std 20 min war ich auch schon dran. Dann wurde es etwas kniffelig. Ich musste der Dame auf spanisch erklären, dass ich einen Karton und Verpackungsmaterial brauchte. Dazu noch dass das Päckchen für 600€ versichert sein muss…ein Klacks..Kurz vor Geschäftsschluß um 20 Uhr kam ich wieder heraus und Heinz hat mich doch noch wiedererkannt:))
Rest der Tage haben wir uns Cartagena angeschaut. Das Timing war perfekt. Gerade an einem dieser Tage, an dem wir mit dem Panorama Aufzug hochfahren wollten, hatte ein Kreuzfahrschiff angelegt. Eine Riesenschlange italienischer Touristen standen an. Also haben wir etwas für unsere Fitness getan und sind hochgelaufen. Ein toller Blick auf Cartagena vom Castillo de Concepacion.
Ein bisschen enttäuscht von der Stadt waren wir trotzdem. Wir hatten schon viel über die Geschichte gelesen und irgendwie etwas mehr erwartet. In der Stadt ist es sehr unruhig. Sehr viele Baustellen, viele abgerissene Häuser, viele Bauzäune. Selbst die im 19 Jh errichtete Stierkampfarena ist mit Bauzäunen abgeschirmt.
Alles in allem ist Cartagena sehenswert aber touristisch nicht wirklich erschlossen. Es fehlen einfach Informationen in Form von Tafel ect
Am Donnerstag hatte es noch bis zum Abend noch so gestürmt dass wir nicht glauben konnten am nächsten Tag abzulegen. Abends waren wir mit Eva und Bernd essen. Ein nettes Paar, die ungefähr die gleiche Route segeln wollen wie wir. Sie lagen in Garrucha auch neben uns. Wir verabschiedeten uns, denn sie wollten auf direktem Weg nach Torrevieja und wir wollten vorher ins Mar Menor.
Das Mar Menor ist ein kleiner Salzbinnensee, halb so groß wie der Bodensee, und durch einer Nehrung, La Manga, vom Mittelmeer getrennt. Die Nehrung ist sehr touristisch und mit Hochhäusern zugebaut. Vor dem Meer liegt die Insel La Grosa.
Unser Plan war vor der Insel zu ankern und am nächsten Morgen in den See zu fahren. Überall gab es widersprüchliche Aussagen zu dem Meer, zu der Tiefe und zu den Brückenöffnungszeiten.
Als wir an der Insel ankamen, war der Wind schon ordentlich(nicht vorhergesagt) aufgefrischt. Der Ankerplatz wurde zu unruhig. Dazu kam dass das ankern dort verboten sei. Dann haben wir die Marina angefunkt, die direkt hinter der Brücke liegt. Es war 15 Uhr und laut Internet würde die Brücke erst um 17 Uhr aufmachen oder man würde einen Liegeplatz in der Marina nehmen, dann würden sie auch zwischendurch öffnen.
Die Frau antwortete auf spanisch, schnell und undeutlich. Ich wiederholte, mit der Aussage, dass ich sie nicht verstehen würde. Sie wiederum wiederholte, dass gesagte schnell und undeutlich. Wir überlegten, vielleicht sollten wir näher zur Brücke kommen(öfters in Holland so erlebt). Die Einfahrt war recht flach und spannend. Der Kanal eng. Als wir an der Brücke waren, nahm ich die Funke wieder in die Hand. Dieses Mal antwortete sie in einem fließenden englisch, dass wir bis 16 Uhr warten müssten.
Wir drehten um und entschieden die 3 Std weiter nach Torrevieja zu fahren. Wir hatten mittlerweile schöne 17 kn Wind und die Fahrt war einfach nur toll.
Abends um 18.30 Uhr waren wir da. Wir nahmen sofort Kontakt mit meiner Schwester auf, die hier in der Nähe wohnt. Am Samstag trafen wir sie und verbrachten einen schönen Nachmittag mit ihr, ihrem Mann und zwei ihrer drei Kinder. Wir hatten sie das letzte Mal vor ca 7 Jahren gesehen. Die Zeit verging wie im Flug.
Heute waren wir an der rosa Laguna von Torrevieja.
Viel rosa haben wir nicht gesehen aber die Salzberge.
Torrevieja ist international bekannt für die Salzproduktion. Interessant finde ich auch die Entwicklung von Torrevieja. Bis zu den 70er war es eher ein Dorf. Aber dann hielt der Tourismus Einzug. Wegen der super Lage zwischen der Costa Blanca und den zwei Salzlagunen(Rheuma, Asthma) zogen viele Menschen hierher. Die Stadt wuchs auf über 100000 Einwohner an. Die Hälfte Spanier die andere Hälfte Ausländer aus über 100 Nationen.
0 Kommentare