Von Mellestörn war es wieder eine schöne Überfahrt durch die Schären. Die Stadt Lulea ist auf mehrere Inseln verteilt und durch Brücken miteinander verbunden.
Wir waren in der “neuen Stadt”. Heute liegt die Altstadt “Gammelstad”ca 7 Km weit weg. Durch die Landerhebung rückte sie immer weiter zurück.
Die Landerhebung ist einzigartig auf der ganzen Welt. Sie rührt noch von der letzten Eiszeit her. Damals wurde das Land durch 3000m dickes Eis nach unten gedrückt. Heute erhebt sich das Land wieder… bis zu 8mm /Jahr. Wenn man etwas Land hat und lange genug wartet ist man Großgrundbesitzer:))
Lulea ist ein toller Ausgangsort für unseren Tripp zum Nordkapp. In der City war der Bär los- Stadtfest. Am nächsten Tag war dank Express Versand, der Führerschein auch da und wir konnten uns einen Volvo leihen. Einen Tag eher als geplant, konnten wir mit dem Auto starten.
Erste Station war Törehamn. Dort ist die nördlichste Tonne der Ostsee. Wir hatten noch überlegt den Schlag dorthin zu machen, aber wir entschieden, dass es reicht sie gesehen zu haben. Weiter gings nach Haparanda-da ist nichts- aber einfach weil es Kult ist dagewesen zu sein und weil die Straße in den Norden eh daher führt.
Wir wollten nämlich unbedingt zum Weihnachtsmann, daß hatte ich meinen Kindern versprochen. Am Polarkreis gibt es den offiziellen Wohnsitz/Büro des Weihnachtsmannes. Dort kann man alles besichtigen, Postkarten verschicken oder sich mit dem Weihnachtsmann fotografieren lassen(Foto ab 25€). Für uns war es eine nette Pause.
Danach ging es stundenlang immer nordwärts. Der Weg dorthin war einzigartig. Wir sind durch Schweden, Finnland und Norwegen gefahren. Durch ganz viele unterschiedliche Landschaften. Auf Landstraßen war grundsätzlich 80 Kmh mit einigen Ausnahmen. Es hat nicht lange gedauert bis wir wußten warum. Immer wieder Rentiere, ab und zu Schafe, einmal ein Fuchs und dann wieder Rentiere.
Um 24 Uhr sind wir in Hammerfest angekommen. Wir hatten schon soviel von dieser Stadt gehört, daß wir sie auch sehen wollten. Nach einem ausgiebigen Spaziergang wegen Lili sind wir todmüde im Auto eingeschlafen. Es lohnte sich nicht wirklich aber wir habens gesehen. So gegen 8.00 Uhr sind wir dann zum Nordkapp aufgebrochen.
Um 11 Uhr waren wir da. Von 23 Grad in Lulea zu 13 Grad am Nordkapp, aber bei schönsten Sonnenschein. Nachdem wir 47€ Eintritt bezahlt hatten konnten wir das Gelände betretten. Leider durfte Lili nicht in das Gebäude. So mußten wir auf die Ausstellungen und Vorträge verzichten, denn wir wollten sie nicht im Auto lassen- also haben wir Outdoor genoßen. Wenn man von dort übers Meer schaut-ist schon toll.
Unten haben wir auch eine Gruppe Wale beobachten können. Erst hatte ich Wasserfontainen gesehen und überlegt was es sein könnte. Und dann…Geistesblitz:) Wir haben uns 1-2 Std dort aufgehalten. Der Plan war langsam zurückzufahren und uns unterwegs ein nettes Plätzchen zu suchen und zu grillen. Wir hatten alles dabei. An einer Bucht hatten wir eine schöne Stelle gefunden, stiegen aus und schnell wieder ein. Der Wind hatte aufgefrischt und war saukalt. Also weiter..
Noch ein Stückchen weiter verschwand die Sonne und die Wolken öffneten sich. OK Plan B… essen gehen und evtl Übernachten. Aber auch das war einfacher gesagt…es kam nichts geeignetes.
Um 24 Uhr waren wir nach 2000 Km wohlbehalten und hungrig am Schiff. Im Kühlschrank hatten wir noch Eier, Bacon und Knäckebrot. Genau das Richtige um Mitternacht. Egal- es hat glücklich gemacht, wir fielen in einen tiefen Schlaf…ZZZZzzz
Am Sonntag, wir hatten ja noch das Auto, sind wir in die Gammelstad gefahren. Winzige kleine Häuser, heute noch bewohnt oder als Kunstgalerie ausgebaut. War sehenswert 🙂
So ab nun südwärts…
…weil wir nur Montag und Dienstag Nordwind hatten und danach der Wind auf Süd drehen sollte, mußten wir die Gelegenheit nutzen. Um 11 Uhr hatten wir das Auto abgegeben (kurz vorher erfuhren wir, dass es nicht erlaubt war ins Ausland zu fahren und auch nicht Hunde im Auto mitzunehmen -zu spät-:)) und haben dann 27,5 Std später in Holmsund glücklich und erschöpft festgemacht.
Wir sind die Nacht durchgesegelt. War komisch aber schön..es war wie tagsüber, denn die Sonne schien- nur viel müder.
Wir hatten uns noch nicht richtig von der Nordkapptour erholt, dann das…es war schon wichtig, denn in den nächsten Tagen mit Wind von vorn kommen wir nicht so schnell voran. Wir wollen noch genug Zeit für die Hoga Kusten, die Alands ect ect haben.
Holmsund war dann das Richtige zum erholen. Ein kleiner Hafen, wo wir frischen Fisch kaufen konnten dank des netten Betreibers und Sandstrand für meine Wasserratten:)
1 Kommentar
Marianne & Rolf Kissenkötter · 14. August 2016 um 18:28
Hallo in das Nordmeer,
etwas verspätet möchten wir uns für die nördlichsten Geburtstagwünsche bedanken.
Dass Sie daran gedacht haben fanden wir ganz toll.
Wir sollen auf jeden Fall vom “Niehaus-Clan” grüßen.
Wir verfolgen weiterhin die spannende Reise und erfreuen uns immer an den persöhnlichen Reiseberichten.
Weiterhin gute Fahrt, Mast- und Schotbruch und immer ‘ne Handbreit Wasser unter Kiel wünschen
Marianne & Rolf Kissenkötter
P.S. Viele Grüße von Anna an Lili.